Donnerstag, 10. Februar 2011

The Hype - Farid Bang


Meinen ersten "The Hype"-Beitrag habe ich schon vor einiger Zeit geschrieben. Nun muss ich meinen Senf zu Farid's Hype abgeben, immerhin werde ich per Feedreader ständig mit Neuigkeiten zum Düsseldorfer Rapper bombardiert. Letztendlich hängt das wohl u.A. mit seinem am 18. Februar erscheinenden Album "Banger leben kürzer" zusammen.

Nun, warum wird sein Album von vielen so sehnsüchtig erwartet, warum haben seine Videos bei YouTube z.T. über 2 Millionen Klicks, was steckt dahinter? Ich habe jetzt erneut meine generell eher ablehnende Haltung gegenüber deutschen Gangster- und Straßenrap beiseite gelegt (immerhin feiere ich mitlerweile auch ein paar Haftbefehl Lieder) und mich mit dem Rap des Farid Bang beschäftigt. Erinnert mich ganz stark an Kollegah, nicht vom Flow oder Style her, mehr durch den starken Gebrauch von Vergleichen und Wortspielen. Diese scheinen neben Sido-Dissen seine Vorliebe zu sein. Seine Texte sind überladen damit, thematisch bewegt er sich genreüblich auf der Straße.

Ich habe mir seine kürzlich veröffentlichen Tracks "Teufelskreis" und "König der Nacht" angehört. So toll fand ich die jetzt nicht, besonders die Hook von Ramsi Aliani konnte mir nur ein amüsiertes Lachen entlocken. Ich finde irgendwie so ein harter Rap und so ein gepitchtes und hohes Gesinge passen einfach nicht zusammen. Das Videosnippet kommt da mittels DJ Arrow etwas realer rüber. Überaschend für mich das Feature mit Afrob auf dem kommenden Album. Das macht dann ja doch wieder neugierig. Einige Beats (in besserer Qualität im zweiten offiziellen Snippet edit: leider nicht mehr verfügbar) lassen sich bestimmt ganz gut pumpen, einige Hooks die angespielt werden turnen mich wiederum ab. Am Ende des Tages bleibt dann doch alles Geschmackssache!

Erstaunlich, dass Farid Bang neben Haftbefehl und einigen Anderen doch noch mal das totgeglaubte Genre des deutschen Gangsterraps beleben kann. Ich kann da nur den Kopf schütteln, denn ob echt oder nur Image, für mich bleibt es lediglich temporäres Entertainment. Da helfen auch aneinander gereihte Wortspiele nicht, um mich zu überzeugen, schnell hört sich doch ein Track wie der andere an. Solche Alben werden doch nach ein paar Monaten wieder von dem nächsten, noch härteren Rapper getoppt, oder? Irgendwie ja Competition, welche ein Grundgedanke im Hip Hop ist, doch leider geht es nur darum, wer der härtere Typ ist. Da werden oft Images und einzelne Punchlines über Inhalt, Mehrwert, Flows und Skills gestellt. Mir fehlt auch einfach die textliche Abwechselung, womit ich nicht meine mal übers Abziehen, mal übers Ficken, dann übers Dealen und schließlich darüber wie schlecht es einem im Ghetto so geht, zu rappen. Die Entwicklung in diese Richtung, was den Geschmack der jüngeren Generation (darf man das mit 25 schon sagen?) angeht, kann ich leider überhaupt nicht verstehen. Es gibt so viele talentierte Rapper die weitaus mehr drauf haben..

Das Album werd ich mir dann doch mal anhören, den Hype kann ich trotzdem nicht nachvollziehen, meine Erwartungen an "Banger leben kürzer" sind jedenfalls nicht so hoch.

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